Anerkennen, wer wir sind
Die Shambhala-Lehren gründen sich darauf, dass wir alle ein gesundes, würdevolles und zuversichtliches Leben führen wollen, und dass dies auch möglich ist. Wir können dies aber nicht erreichen, wenn wir ständig vor uns selbst davonlaufen. Wir müssen damit, was oder wer wir sind, umgehen lernen. Shambhala Training bietet uns einen Pfad, mit uns selbst zu arbeiten.
Indem wir lernen, ohne Zögern und Angst das zu sein, was wir sind, nähren und pflegen wir unbedingte Zuversicht und Gesundheit in uns. Durch die Praxis der Sitzmeditation können wir unsere eigene, erwachte Natur entdecken. So können wir uns von jeglicher Depression befreien, unseren Geisteszustand «erheben» und Freundlichkeit und Weisheit in unsere Welt ausstrahlen.
Die Praxis der Meditation
Das Herzstück des Shambhala-Trainings ist die Praxis der Sitzmeditation. Mit Hilfe der Achtsamkeits/Gewahrseinspraxis, die in Shambhala-Trainingsprogrammen gelehrt wird, sind wir in der Lage, unsere eigenen Geisteszustand genau zu betrachten, ohne den Versuch, ihn in irgendeiner Weise zu verändern. Diese Praxis nährt unsere Fähigkeit, uns in jedem einzelnen Moment für uns selbst und unsere Umwelt zu öffnen. Wenn wir uns dieser Offenheit verpflichten, wird unser Leben eine Reise, die uns mit Wachheit und Wahrhaftigkeit verbindet. Die Shambhala-Lehren besagen, dass keine Religion oder Doktrin einen Anspruch auf die uns Menschen innewohnende Weisheit und grundlegende Gutheit erheben kann. Wir können jeden echten spirituellen Pfad leben und wertschätzen, egal ob er aus einer der grossen Religionen, den Künsten oder einer Naturreligion stammt. Die Shambhala-Lehren sagen aber auch, dass Weisheit nur dann wach wird, wenn das Verhaften und die Verwirrung des Ego durch eine kontinuierliche kontemplative Disziplin, wie z.B. die Meditation, beruhigt wird.
Shambhala Training
Eine Einführung in das Shambhala-Training wird in einer Serie von fünf Wochenendprogrammen angeboten, in denen stufenweise ein Verständnis über unsere menschliche Natur vermittelt wird. An jedem Wochenende werden von erfahrenen Lehrern Vorträge gehalten, es gibt Einzelgespräche mit Meditationsunterweisern, Gruppendiskussionen und Phasen von Sitzmeditation. Zusätzlich haben Teilnehmer die Möglichkeit, einen Meditationsunterweiser/in zu wählen, um auch zwischen den Wochenenden Beratung und Ünterstützung in Bezug auf Meditation zu erhalten.
Meditation hat das Potenzial, uns mit der Tiefe unseres Seins in Verbindung zu bringen. Meditationspraxis ist aber auch ein lebendiger Prozess und manchmal ist es schwer herauszufinden, wie der nächste Schritt auszusehen hat. Dies kann zu Frustration führen, manchmal sogar soweit, daß man seine Praxis wieder einstellt. Daher gewährleistet Shambhala-Training durch seine Struktur eine kontinuierliche, persönliche Begleitung und Unterstützung auf dem spirtuellen Pfad, sowohl während als auch zwischen einzelnen Seminaren.
Meditation zu einem Bestandteil unseres Lebens machen
Wir können ein tieferes Verständnis über Meditation nur entwickeln, wenn wir die Gelegenheit haben, für einen längeren Zeitraum zu praktizieren. Vielen Menschen fällt dies allein zunächst sehr schwer, während es in der unterstützenden Umgebung eines Shambhala-Training Wochenendprogramms auch Meditationsanfängern möglich ist, längere Sitzperioden zu meistern.
Im Verlauf dieser Wochenenden und durch die kontinuierliche Disziplin der Sitzmeditation können wir lernen, Körper und Geist in Einklang zu bringen, wenig hilfreiche Gewohnheitsmuster zu überwinden und ein zunehmend entspannteres Verhältnis zur Disziplin zu finden. Dadurch können wir der Welt mit Offenheit und Furchtlosigkeit begegnen und die heilige Dimension des Alltags entdecken.
Ein weltlicher Pfad
Egal welche Religion wir ausüben, Shambhala-Training hilft uns, die Tiefe und Lebendigkeit einer jeden Religion wertzuschätzen. Shambhala-Training ist ein spirtueller Pfad, der sich auf die Praxis der Sitzmeditation gründet und sich für jeden Religionsausübenden eignet, aber auch für Menschen, die sich überhaupt keiner Religion zugehörig fühlen.
Studium und Praxis des Shambhala-Training-Pfades beginnen mit einer Reihe von Wochenenden, die unter dem Titel «Das Herz der Kriegerschaft» zusammengefasst sind. Sie vermitteln uns das nötige Werkzeug, um eine regelmässige Meditationspraxis zu etablieren und die Prinzipien der Kriegerschaft in unseren Alltag zu integrieren.
Die Wochenendprogramme finden im Abstand von mindestens einem Monat statt, damit wir genügend Zeit haben, das Material der jeweiligen Belehrungen zu kontemplieren und anzuwenden.
Ein Wochenende setzt sich folgendermassen zusammen:
- mehrere thematisch miteinander verbundene Vorträge eines erfahrenen Lehrers
- Einzelgespräche mit einer/einem MeditationsanweiserIn
- Gruppendiskussionen
- Perioden der Sitz-und Gehmeditation
Die meisten der Programme finden an nur einem Wochenende statt. Beginn ist für gewöhnlich Freitagabend und die Programme enden mit einer kleinen Feier am frühen Sonntagabend.
Die Einführungswochenenden umfassen folgende Programme:
Stufe I: Die Kunst, Mensch zu sein
Am ersten Wochenende des Shambhala-Trainings werden die Teilnehmer in die Praxis der Sitzmeditation eingeführt. Zusätzlich werden die grundlegenden Prinzipien der Shambhala-Kriegerschaft vorgestellt. In all unseren Erfahrungen können wir Kontakt mit einer grundlegenden, guten und angemessenen Energie aufnehmen. Diese grundlegende Gutheit, die allem natürlicherweise innewohnt, ist auch unsere eigene, eingeborene, uns innewohnende und unbedingte Natur.
Stufe II: Die Geburt des Kriegers
Am zweiten Wochenende des Shambhala-Trainings werden die Erfahrungen der Sitzmeditation intensiviert. Dies gibt den Teilnehmern die Möglickeit, verstärkt mit den Hindernissen zu arbeiten, die sich während der fortschreitenden Meditationspraxis einstellen können. Wir untersuchen unser gewohnheitsmäßiges Denken und erfahren dadurch, wie bestimmte Denkmuster verhindern, daß wir die Brillianz der Welt und unsere eigene Zartheit und Echtheit wahrnehmen. Schließlich lernen wir, wie wir der Angst begegnen können, die auftaucht, wenn wir uns aus diesen teilweise sehr sicher scheinenden Gewohnheitsmustern hinausbewegen.
Stufe III: Der Krieger in der Welt
Am dritten Wochenende des Shambhala-Trainings arbeiten wir verstärkt daran, wie wir Achtsamkeit und Gewahrsein, welche wir durch die Meditationspraxis kultiviert haben, in unseren Alltag hineinnehmen können. Mit wachen und lebendigen Sinnen können wir uns in die Welt wagen, mit einer Berührbarkeit, die uns sanft, furchtlos und wach sein läßt.
Stufe IV: Erwachtes Herz
Wenn wir Offenheit und Berührbarkeit in unserer Kommunikation mt der Welt zulassen, bedeutet dies auch,daß die Welt unser Herz berühren kann und daß unser Herz von dieser Berührung erwacht. Frei von allen gewohnheitsmäßigen, festgefahrenen Konzepten und Denkmustern, begegnen wir der Welt mit klaren Sinneswahrnehmungen.
Stufe V: Offener Himmel
Uranfänglicher Strich. Wenn wir unseren Körper auf der Erde ruhen lassen und eins mit der Erde werden, wenn wir unseren Geist im Himmel ruhen lassen und eins mit dem Himmel werden, dann erleben wir, wie sich die Weite des Himmels mit der unergründlichen Tiefe der Erde vereinigt. Wir erleben, wie sich Himmel und Erde tatsächlich in unserem Sein verbinden. Diese Erfahrung ist die Grundlage für unser Handeln in der Welt.
Nach Abschluss dieser Einführungsprogramme besteht die Möglichkeit das Training mit dem Heiligen Pfad des Kriegers fortzusetzen. Dieser umfasst sechs Wochenendprogramme und endet mit einem vierzehntägigen Retreat-Programm, der Krieger-Versammlung. Auf jedem dieser Shambhala-Training-Programme werden Meditationsanweisungen, Vorträge, Gruppendiskussionen und Einzelgespräche angeboten.