Heute gibt es einen weiteren Beitrag aus der Serie “Shambhala und Gesellschaft”. In dieser Serie werden in regelmäßigen Abständen Mitglieder aus der Shambhala Köln Sangha, ihre ganz persönlichen Gedanken veröffentlichen, wie sie den Shambhala Buddhismus mit der heutigen Gesellschaft und ihrem Alltag verbinden.
Heute schreibt Gerlinde Pilgrimm dazu:
Als ich vor 21 Jahren Kontakt mit Shambhala machte, war ich eine glühende politische Aktivistin. Ich konnte den Schmerz, der für mich von “Gesellschaft” ausging, gar nicht ertragen. Damit meine ich die grotesken Ungerechtigkeiten in der Welt wie Hunger, Elend, Quälerei und der ganze Irrsinn mit der Umweltzerstörung. Es quälte mich körperlich. Als ich auf Shambhala traf, ging eine neue Dimension für mich auf und es war klar, dass man nicht für Frieden kämpfen kann. Ich war davon beseelt, mein Leben selbstverantwortlich so in die Hand zu nehmen, dass ich mehr die Lösung SEIN konnte, die ich suchte. Mein Mann und ich bauten die erste Demeter-Farm in Nova Scotia, Kanada auf: Ich wollte im Herzen von Shambhala leben! Ich träumte von erleuchteter Landwirtschaft, was ein großes Thema und ein riesiger Job war. Shambhala und die Gesellschaft wurden mehr denn je meine Triebfeder und trotz eines extremen Arbeitstages, habe ich eigentlich immer eine regelmäßige Meditationspraxis aufrechterhalten können. Sie führte mich und die Worte von Sakyong Mipham Rinpoche trafen mich wie ein sanfter Donner: Gesellschaft beginnt zwischen 2 Menschen! Die Landwirtschaft war ein Kampf und brachte mich genau an alle meine großen Themen: Sie sollte eine Manifestation, ein Ausdruck von “Gutheit” sein und dies führte mich immer weiter in mein eigenes “Inneres”. Als ich die Farm wegen Problemen aufgeben musste, ging ich wieder nach Köln zurück, wo ich nun Brötchen in einer Biobäckerei verkaufe. Ich habe die große Freude viel Zeit für das Shambhala Zentrum Köln zu haben, wo meine Sehnsucht nach “guter Gesellschaft” in Erfüllung geht. Dort kann ich vor allem Zuversicht, Kampflosigkeit und alltägliche, einfache Freundlichkeit üben und kultivieren. Für mich ist Gesellschaft viel mehr ein lebender Organismus geworden und eine Wertschätzung meiner selbst und des Menschen wie er ist. Ich habe mehr Geduld und Vertrauen, dass die “Fehlerhaftigkeit” und “Unzulänglichkeit”, die ich überall antreffe, nicht das grundlegende Problem sind. Seit ich fühle, dass der “Feind” nicht der Andere ist, und dass es vielleicht gar keinen Feind gibt, kann ich zufriedener und freundlicher mit allen sein. Die Angst vor Fehlern ist immer da, aber ich habe einen echteren Zugang gefunden. Irgendwie eine sanftere Möglichkeit, jederzeit wirklich in Kontakt zu gehen, mit mir und dem, was ist. Das Erlauben steht im Vordergrund und so entsteht eine viel grössere Welt. Die Angst ist immer mit dabei, aber viel vertrauter geworden. Und so fühle ich mich manchmal sogar wie eine Königin, auch wenn die Krone manchmal rutscht.
Text: Gerlinde Pilgrimm
Bild: Shambhala Köln & Gerlinde Pilgrimm
Blog Redakteur: Dennis Engel
Über Gerlinde Pilgrimm
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Gerlinde Pilgrimm ist 50 Jahre alt. Sie ist Ethnologin, Altamerikanistin und seit 1995 bei Shambhala. Durch Ihren Tai Chi Lehrer ist sie zur Meditation und zum Shambhala Buddhismus gekommen. Als Sie das 1. Meditationswochenende (Shambhala Training 1) gemacht hatte, war es um Sie geschehen. Direkt am Freitagabend dieses Wochenendes, wusste sie sofort das, das die Dimension ist, die Sie immer gesucht hatte. Sie ist Mitglied des Kölner Shambhala Zentrum Rates. Dort erledigt sie Vereinsangelegenheiten, plant Programme und sorgt dafür, dass das Shambhala Curriculum umgesetzt wird. Außerdem ist sie Koordinator, kocht für Programme und gibt am Donnerstagabend Meditationsanleitungen.
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